Die Fans der Regionalliga West müssen sich für die kommende Saison an ein paar neue Namen in ihrer Liga gewöhnen. Denn von den fünf Mannschaften, die 2024/25 in die Viertklassigkeit starten, sind gleich drei dabei, die noch nie in dieser Staffel aufgelaufen sind.
Der größte Name ist dabei wohl der MSV Duisburg. Während bei den Meiderichern die Enttäuschung und das Leid über den Abstieg in die Regionalliga immens war, herrschte bei den anderen Debütanten Freude vor.
Sowohl Türkspor Dortmund als auch der SV Eintracht Hohkeppel haben mit ihren Aufstiegen die Sensation geschafft. Während der Klub aus dem Fußball-Westen einigen wohl schon mal untergekommen ist, scheint die Eintracht vom Mittelrhein doch noch eher eine Unbekannte zu sein. Was ist das also für ein Klub, auf den bald Rot-Weiß Oberhausen, der MSV oder der Wuppertaler SV treffen werden?
Es ist ein im Vergleich noch relativ junger Klub. Der 1966 gegründete Verein spielte bis zum Anfang der 2010er-Jahre vor allem auf Kreisebene. 2016 stiegen sie in die Bezirksliga auf. Von da an ging der Trend klar nach oben.
2019/20 folgte der Aufstieg in die Landesliga Mittelrhein. Nach zwei Spielzeiten dann der Gang in die Verbandsliga. Ebenfalls nach zwei Jahren stand dort der nächste Aufstieg fest. Die Eintracht spielt ab der kommenden Saison in der Regionalliga West und ließ im Kampf um die Meisterschaft am Mittelrhein unter anderem den Bonner SC oder den SC Bergisch Gladbach hinter sich.
Umbau der Heimstätte
Der Klub aus der 20.000-Einwohner-Gemeinde Lindlar steht nun ganz andere Herausforderungen gegenüber. Nicht nur das Sportliche muss in der Regionalliga stimmen, wollen sie nicht zur Eintagsfliege verkommen. Die Lizenz hat Hohkeppel erhalten. Allerdings wird es in Lindlar vorerst keinen Regionalliga-Fußball geben.
Die Heimstätte ist nicht regionalligatauglich. Sie soll umgebaut werden. Die neue Platzanlage muss dann mindestens 2500 Zuschauern Platz bieten, eine überdachte Tribüne muss für 150 Plätze muss geschaffen werden, dazu noch ein Gästebereich für 800 Zuschauer. Hinzu muss auch ein neuer Kunst-, Hybrid- oder Naturrasen verlegt werden. „Dafür brauchen wir 1,75 Millionen Euro – grob geschätzt“, sagte Hakan Ekmen, Vorsitzender des Vereins gegenüber oberberg-aktuell.de. Durch weitere Modernisierungen und Umbauten steigt die Summe sogar auf 2,4 Millionen Euro.
Die Gemeinde soll den Prozess unterstützen. „Wir sehen das als gemeinsames Projekt“, sagte Ekmen. Der sportliche Erfolg bringe auch der Gemeinde etwas. „Wir reden mittlerweile über Profi-Fußball.“ Die Entscheidung über die Finanzierung wird wohl im August fallen. Im Sommer 2025 soll wieder auf der eigenen Platzanlage gespielt werden. In der kommenden Saison in der Regionalliga West ist die Westkampfbahn des 1. FC Düren als Ausweich-Heimstätte vorgesehen.
Das Mannschaftsgerüst aus dem Aufstiegsjahr soll auch in der kommenden Saison zusammen bleiben. Schließlich kennen einige Spieler die Viertklassigkeit schon. Etwa Dino Bisanovic, der unter anderem für den TSV Steinbach schon 200-mal in der Regionalliga aufgelaufen ist.
Hohkeppel hat aber auch Spieler im Kader, die noch höher spielten. Etwa José Pierre Vunguidica. Der gebürtige Angolaner lief einmal für den 1. FC Köln in der Bundesliga auf. Danach hinterließ er seine Spuren in der 2. Bundesliga beim SV Sandhausen, oder beim Preußen Münster in der 3. Liga.
Der bekannteste Name der Eintracht ist aber wohl Kapitän Nils Teixera. Er spielte für den FSV Frankfurt, Kickers Offenbach, Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld in der 2. Bundesliga und der 3. Liga.